Operative Professional

Einleitung zum Operative Professional

Auf dieser Seite möchte ich Interessierten meine Erfahrungen zur Aufstiegsfortbildung der IHK zum Operative Professional sowie dem Aufstiegs-Bafög ( AFBG) weitergeben. Ich habe diese Fortbildung bei einem Online Anbieter absolviert. Mein damaliger Arbeitgeber hat mich diesbezüglich nicht unterstützt, so dass ich sie sowohl finanziell, wie auch zeitlich komplett privat durchgeführt habe.

Falls Sie nach Lernhilfen / Skripten oder eine Projektarbeit / Dokumentation zum Operative Professional suchen, können Sie diese in meinem Shop finden.

Kosten des Operative Professional

Zum Aspekt des Finanziellen: Es gibt verschiedene Faktoren, die zusammenkommen. Zum einen die Lehrgangsgebühren, diese sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Es gibt sowohl örtliche Anbieter, wie auch reine Online-Seminare. Ich habe mich für letzteres entschieden. Die Kosten liegen ungefähr bei 7.000 € hierfür.

Zu diesen Kosten kommen noch die Prüfungsgebühren. Diese sind von Kammer zu Kammer verschieden. Die Gebühren kann man bei den jeweiligen IHKs anfragen, bzw. online herausfinden. Es kommen noch einmal ca. 1.500 € Kosten dazu.

Ein weiterer Faktor ist Lernmaterial. Es gibt diverse Bücher, die empfohlen werden. Ich muss sagen, dass auch ich diese hatte – aber im Endeffekt sind diese für die Prüfungen nicht erforderlich. Das Wissen der Bücher ist jedoch sinnvoll. Bei meinem online Anbieter konnte ich diese Bücher als eBook kostenlos nutzen – ich jedoch wollte sie lieber als haptische Version. Für Bücher kommen ca. 100 – 150 € dazu.

Die IHK bietet zur Vorbereitung auf die Operative Professional Fortbildung auch über ein eLearning Portal alte Prüfungen an (siehe unten). Diese können kostenpflichtig bestellt werden. Pro Prüfung kommen ca. 25-30 € hinzu. Beziehen kann man alte Prüfungen z.B. bei der DIHK für die IHK mobil Lernen App.

Als letzter Faktor sind diverse Drucke zu beachten. Je nach Kammer muss die Doku in 3-4 Versionen eingereicht werden. Der Umfang erstreckt sich auf 30-80 Seiten. Werden diese von der Druckerei in Farbe gedruckt, kommen hier auch schnell 100 – 150 € zusammen.

Aufstiegs-Bafög

Man kommt also relativ zügig in einen hohen vierstelligen Bereich in Sachen Kosten. Wer die Fortbildung – so wie ich – privat macht, kann (Stand 2022/23) das sogenannte Aufstiegs-Bafög beantragen. Dieses wird IMMER bezahlt.

Der Vorteil ist, dass es gefördert wird und generell 50% der Kosten entfallen. Der Rest muss in Form eines Darlehens zurückgezahlt werden. Wird der Abschluss am Ende erfolgreich absolviert, so kann man erneut eine 50% Erstattung beantragen, was dazu führt, dass die gesamten Kosten auf 25% reduziert werden.

Dadurch wird das Ganze auch wieder stemmbar. Zu beachten ist, dass es lange Zeit dauert von Antrag bis zu Auszahlung (in NRW habe ich knapp 1 Jahr gewartet). Jede nachfolgende Rechnung (z.B. Prüfungsgebühren) muss zusätzlich beantragt werden, was wieder Wartezeiten nach sich zieht. Es ist also ratsam das Geld vorstrecken zu können.

Zeitliche Aspekte

Der Zeitliche Faktor ist auch nicht ganz unerheblich. Allein für Seminare waren es bei mir knapp über 400 Unterrichtsstunden. Ergänzend dazu kommen noch Lernerfolgskontrollen, Eigenrecherchen, Aufarbeitungen, Übungen, Prüfungsvorbereitung, Dokumentation erstellen und und und… Was das Bafög angeht, so gibt es eine Teilnahmepflicht (70%), sowie die Pflicht an Lernerfolgskontrollen teilzunehmen. Die Teilnahme wird von der Bafögstelle auch kontrolliert und muss vom Lehrgangsanbieter bestätigt werden.

Anbieter / IHK

Neben der Wahl des Lehrgangsanbieters muss noch die Wahl der IHK getroffen werden. In NRW waren es neben der IHK Essen noch die IHK Bielefeld, welche die Prüfungen angeboten haben. Aufgrund der Nähe habe ich meine Prüfungen in Essen gemacht (wie alle anderen Prüfungen auch – Ausbildung, Ausbilderschein) und war sehr zufrieden. Die Mitarbeiterinnen, die sich um das OP-Programm kümmern waren stets erreichbar, freundlich und hilfsbereit.

Ablauf

Als nächstes zum Ablauf, wenn die Entscheidungen getroffen sind wo gelernt und wo geprüft werden soll. Bei der IHK muss man seine Zulassung beantragen. Hierzu bieten die IHKs in der Regel Formulare an. In Essen gab es relativ zügig Rückmeldung.

Anschließend sollte man mit dem Lehrgangsanbieter klären, welche Prüfungsinhalte wann vermittelt werden, so dass man sich für die richtigen Prüfungstermin anmelden kann (also nicht erst Mitarbeiterführung lernen und die Betrieblichen Prozesse als Prüfung anmelden). Auch hier kann man sich bei der Kammer, oder dem Anbieter schlau machen, alles in allem ist das aber kein großes Problem.

Sind alle Anmeldungen erfolgt und der Lehrgang gestartet, geht es erst einmal eine recht lange Zeit darum zu lernen. Von Anfang an sollte man sich schon einmal Gedanken machen, welches Projekt man durchführen will. Es muss i.d.R. ein reales Projekt sein – auch wenn der Arbeitgeber nichts von der Fortbildung weiß, oder – wie bei mir – wissen will. Manche Kammern lassen auch sog. „virtuelle Projekte“ zu. Dies muss aber vorab mit der Kammer geklärt werden.

Zielvereinbarungsgespräch

Irgendwann kommt dann das „Zielvereinbarungsgespräch“. Hier lernt man auch seine Prüfer kennen. Vorab gibt man einen Projektantrag ab. Diesen lesen die Prüfer und klären dann in einem Gespräch (welches keine Noten etc. ergibt), was sie sich alles in der Doku wünschen. Diese Wünsche MÜSSEN unbedingt in der Doku landen. Ist das Projekt zugelassen, kann die Doku parallel zum Unterricht bereits geschrieben werden.

Schriftliche Prüfungen

Irgendwann kommen dann die schriftlichen Prüfungen näher. Hierzu lohnt es sich wirklich alte Prüfungen zu üben (siehe oben). Bei meinem Anbieter gab es sogar Vorbereitungswochen, welche ganztags liefen. Dies sollte – sofern es stattfindet – in der Urlaubsplanung berücksichtigt werden.

Praktische Prüfung

Als letzte Prüfung steht – nach den schriftlichen Prüfungen – dann die Präsentation und das Fachgespräch an. Die Prüfer haben die Doku gelesen und bewertet. Die Inhalte dieser müssen nun komprimiert präsentiert werden (Wichtig: jede Kammer hat eigene Regeln, die eingehalten werden müssen – z.B. Zeitfenster, Handout Pflicht…).

Anschließend erfolgt ein Fachgespräch – hierbei kann grundsätzlich ALLES gefragt werden. Es muss nicht unbedingt Bezug zum Projekt haben. Der Gesamte Stoff sollte hier dann wirklich sitzen.

Sind dann alle Prüfungen bestanden, dürfen Sie sich Operative Professional nennen.

Tipp: Falls Sie einen Ausbilderschein haben, können Sie sich in der Mitarbeiterprüfung vom praktischen Teil befreien lassen. Dies muss vorab mit der Kammer besprochen werden!

Weitere Informationen zur Doku, den Prüfungen, der Präsentation finden Sie in meinem Shop. Dort habe ich weitere Hilfen, sowie von mir erstellte und verwendete Lernmaterialien zur Verfügung gestellt.

Fazit zum Operative Professional

Mein Fazit: Die Fortbildung ist sinnvoll, aber auch anspruchsvoll. Man sollte Inhalte und Anforderungen nicht unterschätzen, aber alles in allem bin ich sehr zufrieden mit den Erfahrungen, die ich sammeln durfte.

Ich hoffe mit diesen Erfahrungen und Informationen konnte ich Ihnen helfen und wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Fortbildung.

Christian Funck